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Pressecommuniqué VEUKO Kongress 2013

Russland wurde neues Mitglied – jetzt sind zwölf Länder im Dachverband

VEUKO-Jahreskongress mit gesamteuropäischem Themenkatalog

Russland wurde neues Mitglied – jetzt sind zwölf Länder im Dachverband
 
Von 8. bis 10. Mai fand in Tallin, Estland, der Jahreskongress der europäischen Verbände des Kachelofenbauer/Hafnerhandwerks statt. Die wichtigsten Themen: Die europäische Lehrlingssituation, die Altanlagenregelung und die Durchführungsbestimmungen für den künftigen „Europameister“. Besonders erfreulich: Russland kam als Neumitglied dazu.

 
Eine lange Liste von Tagesordnungspunkten hatten die Delegierten der VEUKO beim diesjährigen Jahreskongress abzuarbeiten. Auf der Agenda standen z.B. energiepolitische Rahmenbedingen in der EU, die damit zusammenhängen-de Ökodesign-Richtlinie und ein für neue Verordnungen notwendiges Positionspapier für eine Altanlagenregelung.

Russland und die dortigen Probleme
 
Eine recht dramatische Darstellung der Situation des Hafnergewerbes in Russland trug Sergei Seregin vom russischen Verband vor. Demnach hatten die Sowjets m Jahr 1950 entschieden, dass keine Kachelöfen mehr benötigt werden. Es wurden somit alle Betriebe und die Berufsschulen geschlossen. Damals gab es Normen und Richtlinien für den Bau von Kachelöfen, die heutzutage alle verschwunden sind. Eine Unterstützung von der Regierung gibt es nicht. Die Kenntnisse für den Ofenbau gibt es immer noch. Es arbeiten jedoch 95% der Hafner schwarz. Vor 50 Jahren wurde eine Innung gegründet. In fünf bis sechs Städten funktioniert diese Innung. Es gibt einen Meinungsaustausch, jedoch keine Berufsschule wo das Hafnerhandwerk gelernt werden kann. Alle Lehrer haben Kenntnisse verloren, bzw. leben nicht mehr. Die Kenntnisse im Bereich Brandschutz sind auf niedrigstem Niveau. Insoweit erhoffen sich Russlands Hafner nicht nur einen Informationsaustausch, sondern ein Aufleben der Branche.
 
Neue Europarichtlinie in Diskussion
 
Ein neues Überdenken der Auslegung für Heizgeräte erfordert die sogenannte Ökodesign-Richtlinie, die den freien Verkehr von Energie-Produkten in der EU regeln soll, die Verbesserung der allgemeinen Umweltverträglichkeit dieser Produkte erreichen will und damit die Umwelt schützen soll. Der Gedanke ist auch, die Sicherheit der Energieversorgung und die Wettbewerbsfähigkeit der EU-Wirtschaft sicherzustellen und die Interessen der Industrie, Verbraucher und anderer Interessengruppen zu wahren. Diesen Ansatz hat die VEUKO als Stakeholder in der EU grundsätzlich befürwortet. Zusätzlich hält sie aber eine Regelung für Altanlagen für erforderlich, weil die EU-Staaten das Handling unterschiedlich regeln.
 
Neue Wege zur Nachwuchsförderung
 
Einig waren sich die Delegierten darüber, dass die Lehrlingssituation in praktisch allen Mitgliedsländern Anlass zur Sorge gibt. Der Präsident des Österreichischen Kachelofenverbandes stellte dazu seine Initiative vor, die der Verband zusammen mit dem Österreichischen Fliesenverband und den Landesinnungen derzeit anstartet. Es wird dabei in einer Drei-Schritt-Strategie vorgegangen: Casting für Lehrlinge, Auswahlverfahren und neue Ausbildungswege. Lehranfänger erhalten zum Beispiel Tablet-PCs, die der Kommunikation, der Berechnung und der Information über Lehrinhalte dienen. Die Bundesrepublik Deutschland und die Schweiz haben ähnliche Initiativen, die ebenfalls auf der Tagung vorgestellt wurden.
 
Europameister der Hafner
 
Die VEUKO verfolgt als Mitgliede der EACD (European Association of Crafts and Design) das Ziel, nach dem Vorbild der Steinmetze eine höhere Qualifikationsstufe des Handwerksmeisters einzuführen: Den Europameister.
 
Damit soll eine Gleichstellung mit akademischen Graden erreicht werden. Den Titel Europameister kann nur erreichen, wer eine Tour durch mehrere Stationen in ganz Europa absolviert, dort Praktiken und Techniken des Handwerksberufes in anderen Ländern kennenlernt und über diese Erfahrungen schriftliche Abhandlungen an eine Prüfungskommission abliefert.
 

 
Die VEUKO-Delegierten mit dem Verbandschef des Neumitgliedes Russland Sergei Seregin (links im Bild kniend).

 Presse_2013.pdf
 

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